Hallo, ich bin Michael

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Hallo, ich bin Michael

Ich bin seit meinem 50. Lebensjahr frühverrentet und darf meine üppige Rente von etwas über 100 Euro durch das Sozialamt finanziell aufstocken. Ich bin seit 2009 frei bestimmt und unabhängig gesellschaftspolitisch aktiv sowie sozial engagiert.

Aufgewachsen als Ostberliner Mauerkind habe ich mich vor ein paar Jahren ganz bewusst dazu entschieden, meine Heimatstadt als Wohnort zu verlassen, da ich ein Leben in der Großstadt Berlin als immer weniger lebenswert empfinde.

Bei meiner Suche nach lebenswerten Alternativen, bin ich in einer Kleinstadt im westlichen Mecklenburg-Vorpommern gelandet. Ich zog in eine kleine Einzimmer-Einlieger-Wohnung, umgeben von sehr sozial und verständnisvoll eingestellten Menschen – was mir seelisch sehr gut tat.

Da meine gesellschaftspolitischen und sozialen Aktivitäten inzwischen zu meiner Leidenschaft bzw. zu meinem Lebensinhalt geworden sind, hielt ich diese auf Grund der Entfernung zu Berlin dort etwas eingeschränkt aufrecht.

Aufgrund dieser Aktivitäten bzw. meiner regelmäßigen Fahrten nach Berlin beschuldigte mich das Sozialamt jedoch des Sozialbetruges bzw. wurde die Behauptung aufgestellt, dass ich in Berlin ein paralleles – offensichtlich gut finanziertes – Leben führen würde. Als Beweis führte das Sozialamt bzw. die zuständige Sachbearbeiterin an, dass sich ein Armutsrentner regelmäßige Fahrten in weiter entfernte Orte gar nicht leisten könne.

Das Amt verweigerte auf Basis dieser Behauptungen und Unterstellungen 27 Monate lang die Übernahme der Miet- und Heizkosten, bis ich dadurch obdachlos wurde.

Die durch die ungerechtfertigten Vorwürfe ausgelöste sozialrechtliche Auseinandersetzung, die man auch mit einer Hexenjagt vergleichen könnte und seit Jahren in der Schwebe hängt (Stand April 2024), führte bei mir zunächst zu tiefen Depressionen, so dass die Bewältigung des Alltags für mich mal wieder zum totalen Horror wurde.

Das fehlende Geld für eine angemessene Beheizung meiner kleinen Wohnung mit zwei Außenwänden führte zusätzlich, von mir zunächst völlig unbemerkt, zu Schimmelbildung in der Wohnung und letztendlich zu einer Schimmelvergiftung bei mir.

Meine Lebensvorgeschichte und dass ich aufgrund eines psychologischen Gutachtens frühverrentet bin, interessierte das Sozialamt überhaupt nicht. Und als zu all der seelischen, körperlichen und existenziellen Belastung noch eine Korona-Infektion hinzukam, löste dies einen Herzinfarkt bei mir aus, der aber zunächst ebenfalls unbemerkt blieb.

All diese sehr negativen Umstände, auch in Kombination mit diversen seelischen und körperlichen Altlasten, zogen dann im Oktober 2022 eine Dreifach-Bypass-Herz-Operation nach sich, die ich zu meinem Glück überlebte.

Vom Sozialamt ganz bewusst und absichtlich in die Obdachlosigkeit gedrängt und körperlich sowie seelisch sehr schwer angeschlagen, kümmerten sich Freunde und Mitstreiter in Berlin mit um meine Genesung.

Für mein frei bestimmtes Engagement und meine Aktivitäten von Amtswegen bestraft durfte ich nun am eigenen Leibe erleben, wie es ist, körperlich und seelisch schwer angeschlagen obdach- bzw. wohnungslos zu sein – und wie empathielos die Behörden bzw. Ämter, sowie aber auch das gesamte bürgerliche Umfeld darauf reagierte bzw. mit mir umgingen.

Auf solche und unzählige ähnliche Schicksale sowie ihre oft auch tödlichen Folgen für die Betroffenen machen wir seit Jahren im Rahmen unserer gesellschaftspolitischen Aktivitäten aufmerksam – inklusive des damit verbundenen sozialen Engagements.

Durch gezielte Suche außerhalb des Berliner Speckgürtels im Land Brandenburg konnte ich meine Obdach- bzw. Wohnungslosigkeit nach fünf Monaten aus eigener Kraft wieder beenden, wobei ich “zu meinem Glück!” zwei Monate davon in verschiedenen Krankenhäusern bzw. einer Reha-Klinik verbringen durfte.

Nicht nur mein persönliches Schicksal beweist mir, wie wichtig ein existenzielles Grundrecht – also ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Existenz – für jeden einzelnen Menschen ist. Die ständige existenzielle Erpressung, die auf fast allen gesellschaftlichen Ebenen stattfindet, richtet immensen Schaden in unserer Gesellschaft an und ist aus meiner Sicht eine der Hauptursachen für die vielen soziale Schieflagen, und dies bis hin zum immer stärker werdendem Rechtsruck unserer Gesellschaft – auch als Folge von zunehmenden seelischen Verletzungen und Traumatisierungen bei einer immer größer werdenden Anzahl von Menschen.

Ich möchte nicht länger in einer Gesellschaft leben, die sich auf Basis ständiger gegenseitiger existenzieller Erpressung selbst zerstört. Auch unter meinem Lebensantriebsmotto…

Wie kann man einer Gesellschaft entfliehen, die sich selbst als Geisel hält?

…unterstütze ich die Idee, einen ‘Volksentscheid zum existenziellen Grundrecht‘, kurz VezeG genannt, anzustoßen und eine entsprechende Initiative auf den Weg zu bringen.


Das Bild im Hintergrund des Videos zeigt den Platz zwischen dem Bundeskanzleramt, der Schweizerischen Botschaft und dem Paul-Löbe-Haus im Berliner Regierungsviertel, an dem – im Zentrum der politischen Macht – eigentlich das Bürgerforum entstehen sollte. Weiter Infos dazu findet Ihr in dem Beitrag „Das leise (Ab-) Sterben des Bürgerforums“.



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